Italien
Portovenere in Ligurien: Die Alternative zu den Cinque Terre
Portovenere genießt eine Traumlage am „Golf der Dichter“ unweit der Cinque Terre.
Quelle: IMAGO/imagebroker
Die italienische Region Ligurien ist berühmt für ihre Cinque Terre. Dabei befindet sich in unmittelbarer Nähe ein ebenso malerisches, aber weitaus weniger stark besuchtes Dorf: Portovenere. Das kannst du dort erleben.
Portovenere ist ein Fischerdorf an einem Zipfel der zerklüfteten ligurischen Küste im Norden Italiens, etwa 13 Kilometer von der Stadt La Spezia entfernt. Es zählt nicht zu den berühmten Cinque Terre, die etwa 30 Kilometer (auf dem Fußweg) weiter westlich beginnen, und fehlt deshalb auf der Bucket List vieler Reisender – obwohl es sich in Sachen Schönheit nicht hinter den fünf „Nachbardörfern“ verstecken muss. Zusammen mit den Cinque Terre und den vorgelagerten Inseln Palmaria, Tino und Tinetto zählt Portovenere schon seit 1997 zum Unesco-Weltkulturerbe. Wir verraten dir unsere Top‑9-Attraktionen und ‑Aktivitäten für das Postkartendorf.
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1. Die Kirche San Pietro, das Wahrzeichen Portoveneres
Es gibt Leute, die behaupten, sie sei die schönste Kirche Italiens, manche sogar, sie sei die schönste Kirche der Welt. Fest steht, dass die teilweise weiß-grau gestreifte Kirche San Pietro von Portovenere, die sich auf einer Landzunge in den Himmel reckt, schon von Weitem ins Auge sticht und keine stolzere Lage genießen könnte. Man geht die Treppenstufen bis zur Kirche hinauf, während in der Tiefe die Wellen des Mittelmeers gegen die Felsen rollen.
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Die Kirche San Pietro auf einer Landzunge ist das unverkennbare Wahrzeichen von Portovenere.
Der äußerlich markante gestreifte Teil des Gotteshauses stammt aus dem 13. Jahrhundert – und das Streifenmuster setzt sich im Inneren fort. Allerdings steht die Kirche nicht immer zum Besuch offen! Doch selbst, wenn du keinen Blick ins Innere werfen kannst, lohnt sich der kurze Aufstieg: Du erhältst den schönsten Weitblick über Portovenere und die felsige ligurische Küste sowie zu den vorgelagerten Inseln.
2. Palazzata a Mare, die pastellfarbenen Turmhäuser
Palazzata a Mare nennt sich die Reihe der typisch ligurischen, pastellfarbenen Häuser entlang der Meerespromenade. Da sie äußerst schmal sind, aber fünf oder sechs Stockwerke hoch, heißen sie auch Turmhäuser. Besonders schön ist in Portovenere, dass sich die schmucken Häuser an die Felsen kuscheln und dass sie für die perfekte Kulisse nicht nur eine Kirche überragt, sondern hoch auf dem Felsen auch noch das Schloss Castello Doria.
Die Palazzata a Mare in Portovenere sind wunderschöne pastellfarbene Turmhäuser an der Meerespromenade.
Quelle: Bernadette Olderdissen
In vielen der Gebäude befinden sich Bars und Restaurants, wo du mit Meerblick einen Drink schlürfen oder ligurische Spezialitäten schlemmen kannst. Unser Tipp für das beste Foto der Palazzata: die Mole.
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3. Castello Doria, die mächtige Festung
Neben der Kirche San Pietro dominiert ein weiteres Gebäude das Bild von Portovenere: das Schloss Doria. Die Festung über dem historischen Dorfkern wurde 1160 errichtet und zeugt vom Stil der genuesischen Militärarchitektur, den du vielerorts in Ligurien wiederfindest.
Das Castello Doria in Portovenere ist eine mächtige Festung, die über den bunten Häusern der Altstadt thront.
Quelle: IMAGO/Eibner
Meist steht das Schloss zwischen 10 und 18 Uhr für einen kleinen Eintrittspreis zum Besuch offen. Im Inneren erwarten dich nicht nur eine imposante Eingangshalle mit Tonnengewölbe, sondern auch breite Gänge, Wachhäuschen und Schießscharten, oft mit einmaligem Panoramablick.
4. Bootstour zur Byron-Höhle in den Felsen
Je nach Saison gibt es ein Highlight Portoveneres, das du am besten bei einer Bootstour erkunden kannst: die Byron-Höhle in den Felsen unterhalb der Kirche San Pietro und des Schlosses. Benannt ist sie nach dem englischen Dichter Lord Byron, der sich im 19. Jahrhundert ebenso wie seine Kollegen Mary und Percy Shelley von der Schönheit Portoveneres und des Nachbarorts Lerici inspirieren ließ – weshalb die Bucht von La Spezia auch als Golfo dei Poeti bezeichnet wird.
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Die Byron-Höhle ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Portovenere, benannt nach dem englischen Dichter.
Quelle: IMAGO/Pond5 Images
Wenn du die 20 Meter tiefe Höhle in den Felsen von Nahem erlebst, erschließt sich dir vielleicht, warum sie Lord Byron zu dem Gedicht „The Corsair“ inspirierte. Manche Bootstouren bieten auch die Möglichkeit zum Schwimmen, Schnorcheln oder gar Tauchen in der Höhle an. In dem kristallklaren Wasser kannst du neben zahlreichen farbenfrohen Fischen Krebse und Anemonen entdecken.
5. Die Kirche San Lorenzo voller Kunstwerke und ein besonderes Festival
Während die Kirche San Pietro fraglos die schönste Lage in Portovenere einnimmt, gilt das die Kirche San Lorenzo inmitten der Altstadt als noch pittoresker. Das 1130 errichtete Gotteshaus weist teilweise dieselbe Streifenfassade auf wie San Pietro, doch besonders lohnt sich der Blick ins Innere: Die Kirche ist berühmt für ihre Kunstwerke, vor allem das Gemälde der sogenannten Madonna Bianca – die als Schutzpatronin Portoveneres gilt.
Die Kirche San Lorenzo in Portovenere ist besonders bekannt für ihr Gemälde der Madonna Bianca.
Quelle: Bernadette Olderdissen
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Ob du der Legende glaubst, dass diese Kostbarkeit von den Wellen nach Portovenere getragen wurde, und zwar auf einem libanesischen Zedernholzstamm – der gleich mit in der Kirche ausgestellt ist –, darfst du natürlich selbst entscheiden. Solltest du das Glück haben, Mitte August nach Portovenere zu reisen, wirst du Teil eines einmaligen Volksfestes: Jedes Jahr am 17. August feiern die Einheimischen das „Madonna Bianca Festival“ zu Ehren der Heiligen – mit gut 2000 römischen Fackeln und Kerzen, die das Dorf und selbst die Byron-Höhle erleuchten. Bei einer Prozession tragen Gläubige unter anderem eine Statue der weißen Madonna durch die zusätzlich blumengeschmückten Gassen Portoveneres.
6. Bummel durch die Altstadt
Die gemütliche Altstadt Portoveneres mit vielen Souvenirläden und weiteren Geschäften, Eisdielen und Bars eignet sich wunderbar zum entspannten Bummeln. Den historischen Eingang zur Altstadt markiert das Stadttor mit Turm, die Porta del Borgo von 1113. Durch dieses Tor gelangst du in die schmale, aber gemütliche Via Giovanni Capellini mit ihren jahrhundertealten Steinhäusern.
Die Altstadt Portoveneres mit ihren schmalen Gassen lädt zu einem gemütlichen Bummel ein.
Quelle: IMAGO/Panthermedia
Wer auf der Straße bis zum Ende weiterschlendert, gelangt zur Landzunge mit der Kirche San Pietro.
7. Die schönsten Strände von Portovenere
Wenn du von langen, hellsandigen Stränden träumst, wirst du in Portovenere – wie vielerorts an der ligurischen Küste – enttäuscht. Doch wenn dich auch kleine Steinstrände mit glasklarem Wasser begeistern, haben wir ein paar Tipps für dich:
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Sandstrände gibt es in Portovenere kaum, dafür aber einige schöne Stein- und Kieselsteinstrände.
Quelle: IMAGO/Pond5 Images
- Der „Olivenbaumstrand“, Spiagga dell’Olivo, ist der beliebteste Strand von Portovenere und befindet sich einen Kilometer vom Zentrum entfernt. Der Zugang zum Wasser ist dort leicht und die Bucht liegt gut geschützt.
- Der Strand Arnella, rund 400 Meter vom Zentrum entfernt, ist klein, bietet aber einen wunderschönen Blick auf die Insel Palmaria.
- Der Strand Mirella ist auch in der Hauptsaison kostenfrei zugänglich und steht für klares Wasser zum Schwimmen und zum Schnorcheln.
- Der Strand Calata Doria nahe der Altstadt ist mit seinem nur schmalen, aber feinen Sandstreifen ein idealer Strand für die Nebensaison.
8. Ein Tag auf der Insel Palmaria
Die Insel Palmaria liegt nur etwa einen Kilometer von Portovenere entfernt – und fünf Minuten mit dem Boot. Die autofreie Insel ist ein Naturparadies voller Wanderwege. Bei einem eintägigen Ausflug kannst du leicht den „Giro dell’Isola“ erwandern, die Inselrunde von circa neun Kilometern entlang der Küste mit wunderschönen Aussichtspunkten und wechselnden Landschaften, von mediterranem Buschwerk an der Ostseite zu bis zu 188 Meter hohen Felsen der Westküste.
Die Insel Palmaria vor Portovenere ist das perfekte Tagesausflugsziel mit tollen Wandermöglichkeiten.
Quelle: Bernadette Olderdissen
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Unterhalb der Felsen verbirgt sich die Grotta Azzurra, Palmarias blaue Grotte, die du per Boot anlaufen kannst, sowie die Grotta dei Colombi, die Grotte der Tauben. Diese ist ein Reisetipp für die ganz Mutigen: Du erreichst die Grotte nur, wenn du dich abseilst!
9. Vogel- und Tierparadiese Tino und Tinetto
Die schlechte Nachricht zuerst: Die unbewohnten Inselchen Tino und Tinetto sind nicht für Besucherinnen und Besucher zugänglich – sie sind die Heimat unzähliger Vögel und anderer Tiere. Dennoch kannst du sie im Rahmen einer Bootstour ab Portovenere vom Wasser aus bewundern.
Die Insel Tino bei Portovenere ist genau wie Tinetto nicht für Besucherinnen und Besucher zugänglich, wohl aber vom Meer aus zu bestaunen.
Quelle: imago images/Jurij
Die Isola del Tino markiert ein Leuchtturm, dessen Licht bei Dunkelheit bis Portovenere zu sehen ist. Bis ins Jahr 630 lebte dort angeblich der Schutzpatron des Golfs von La Spezia, San Venerio – dem zu Ehren jedes Jahr am 13. September ein Fest veranstaltet wird. Es lohnt sich, der Meeresprozession mit vielen Booten beizuwohnen, wobei die Statue des Heiligen von La Spezia nach Tino transportiert wird. Und: Der 13. September sowie der darauffolgende Sonntag sind die einzigen Tage des Jahres, an denen du die Insel doch betreten darfst!
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